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AS UNIQUE AS YOU

Trau dich liebevoll «NEIN» zu sagen

Wir alle kennen das: wir werden von einem guten Freund, Kollegen, Vorgesetzten oder dem Partner um etwas gebeten oder mit einer neuen Aufgabe betraut und sagen sofort JA. Na klar, mache ich das. Doch bereits in dem Augenblick, in dem wir zusagen oder dann etwas später, fragen wir uns innerlich «Hoppla, wann soll ich das eigentlich auch noch erledigen?»

Grundsätzlich ehrt es dich sehr, dass du hilfsbereit bist und andere Menschen unterstützen möchtest.

Dein Vorgesetzter beauftragt dich wahrscheinlich immer wieder mit neuen Aufgaben, weil er genau weiss, dass er sich auf dich verlassen kann. Dein bester Freund weiss, dass du für ihn da bist, wenn er dich braucht. Dein Partner weiss, dass du ihm immer helfen wirst.

Doch wie geht es dir wirklich damit, stets 100% für andere da zu sein? Keine Frage, wenn wir solidarisch sind, tut uns das gut. Dieser Beitrag soll dich keineswegs dazu animieren, nicht mehr hilfsbereit zu sein – doch alles hat seine Grenzen. Und diese gilt es zum Ausdruck zu bringen und liebevoll zu kommunizieren.

Tun wir das nämlich nicht, folgt langfristig gesehen eine ungesunde Kettenreaktion, die wir ganz allein zu verantworten haben.

  • Wenn wir unseren eigenen Energiehaushalt nicht kennen…
  • Wenn wir unsere Rollen und uns deren Intensität nicht vollumgänglich bewusst sind…
  • Wenn wir uns nicht abgrenzen und zu allem JA sagen…

… entsteht früher oder später Unzufriedenheit in uns. Je weiter wir dieses Verhalten fortführen, umso grösser und intensiver wird unsere Unzufriedenheit.

Das Resultat daraus ist, dass wir diese Unzufriedenheit meist genau an den Menschen auslassen, die uns am nächsten stehen. Genau in diesem Moment ärgern wir uns wieder über uns selbst, auch wenn wir es nicht zugeben, und übertragen unsere negativen Gefühle auf unsere Liebsten. Damit produzieren wir selbst Stress und Ärger für uns und andere.

Und nein, nicht die anderen sind schuld! Dafür trägst ganz allein du Verantwortung.

Oft höre ich: «Aber das wäre doch egoistisch, wenn ich nein sagen würde! Das kann ich doch nicht tun». Und es geht noch weiter, denn innerlich denken sich viele noch: «Wenn ich nein sage, was sollen die anderen nur denken?»

Überleg einmal woher du diese Aussagen und Verhaltensmuster kennst? Von wem hast du das gelernt?

Ist dir dieses Verhalten wirklich dienlich? Oder hast du vielleicht schon des Öfteren wahrgenommen, dass du ziemlich am Anschlag und unzufrieden damit bist?

Besonders bei Frauen und Müttern nehme ich dieses Verhalten wahr. Sie geben alles für alle und jeden um sie herum, doch erlauben sie sich keineswegs, gut zu sich zu schauen - mal das zu tun, was Ihnen Ruhe und Kraft schenkt. Sich Pausen gönnen, sich mit einer Freundin verabreden, oder gar ein Wellness-Wochenende mit einer Freundin planen, das wären Dinge, die ihnen guttun würden. Aber da sind ja noch die Kinder oder der Mann. Sie erlauben sich nicht, mindestens einmal in der Woche Sport zu treiben, obwohl sie wissen, dass es ihnen guttun würde. Sie erlauben sich nicht, Paarzeit mit ihrem Partner – ohne schlechtes Gewissen – zu nehmen, oder ein Wochenende ohne die Kinder zu verbringen. Und das, obwohl es ihnen guttun würde.

Viele Menschen erlauben sich nicht dem Chef oder Vorgesetzten freundlich zu sagen, dass sie aktuell zeitlich keine freien Ressourcen für ein neues Projekt oder eine neue Aufgabe haben, es gern ein wenig verschieben würden oder nach einer anderen Lösung suchen möchten. So stolpern sie schlimmstenfalls in ein Burnout.

«Lerne einen «gesunden» Egoismus zu entwickeln und du wirst sehen, welche Wunder das Leben für dich bereithält.»

Viele Menschen erlauben sich einfach nicht, liebevoll «NEIN» zu sagen.

Warum eigentlich nicht? Ganz einfach – weil wir sehr stark in unserer Kindheit und Jugend durch unser Umfeld geprägt worden sind.

Ich lade dich ein, dein Umfeld, in dem du gross geworden bist, liebevoll anzuschauen und dein aktuelles Umfeld auf den Prüfstand zu stellen. Wie hast du gelernt, dich abzugrenzen? Hast du das überhaupt jemals gelernt?

Weil die meisten Menschen nie gelernt haben, sich abzugrenzen, empfinden sie grosse Angst davor, NEIN zu sagen. Sie haben keine Referenzen oder Erfahrungen damit gesammelt (oder die falschen Erfahrungen gesammelt), was ein liebevolles Nein bewirken kann. Wenn, dann haben sie meist eine vorwurfsvolle Reaktion auf ein Nein kennengelernt.

Genau das macht uns Angst. Doch sobald du in die Beobachter-Rolle schlüpfst, und die Situation von aussen betrachtest, wird dir ziemlich schnell einiges klar werden. Wenn du dich nicht klar mitteilst, kann dein Gegenüber nicht wissen, welche Aufgaben bei dir gerade anstehen oder ob du noch freie Ressourcen hast oder nicht. Er oder sie kann es einfach nicht wissen.

Und genau deshalb ist es so wichtig, stets klar, liebevoll und lösungsorientiert das Gespräch zu suchen. Probiere es gleich einmal aus: mach dir Gedanken darüber, was es in deinem Leben gibt, was du gern tun möchtest oder vielleicht auch nicht tun kannst. Meist bedingt das eine das andere.

Trau dich Grenzen zu setzen und gut für dich zu sorgen, trau dich Verantwortung für dich und andere zu übernehmen und trau dich liebevoll «Nein» zu sagen, wenn es dir in diesem Moment nicht möglich oder einfach zu viel ist.

«Im richtigen Moment, ist ein NEIN zu den Anderen, ein JA zu sich selbst.»

Du wirst erstaunt sein, wie einfach es ist. Beginne mit kleinen Dingen und übe dich täglich darin.

Eine sehr gute Klientin von mir wusste genau, dass sie das Joggen liebt, es ihr Kraft und Ausgleich schenkt. Doch über viele Jahre hat sie sich nicht getraut, klar in ihrer Familie zu kommunizieren, dass sie liebend gern am Sonntagmorgen ein Stündchen joggen und für sich allein sein möchte. Sie hatte regelrecht Angst es ihrem Mann zu sagen, oder ihre Kinder allein zu lassen. Sie hat es sich einfach nicht erlauben wollen. Sie hatte es in ihrer Kindheit nicht gelernt. Beruflich gesehen ist sie eine der erfolgreichsten Mangerinnen, die ich kenne.

Im Coaching sprachen wir darüber und ich lud sie ein, Vertrauen in sich und ihre Bedürfnisse zu haben, mit ihrer Familie das Gespräch zu suchen und sich wieder zu erlauben, Gutes für sich zu tun. Ich weiss ganz genau, dass es ihr am Anfang extrem schwerfiel, über diese Brücke zu gehen. Doch es waren ihre selbstauferlegten Begrenzungen, die sie zurückhielten.

Heute gibt es keinen Sonntag mehr, an dem sie nicht joggen geht. Ganz egal bei welchem Wetter, sie ist draussen unterwegs und schöpft neue Kraft für sich. Oft sendet sie mir sogar Bilder und ist unglaublich stolz auf sich. Inzwischen weiss sie umso mehr, wie wichtig dieser Ausgleich für sie persönlich ist. Die dadurch gewonnene Kraft und Energie tun nicht nur ihr gut, sondern überträgt sich auf ihr komplettes Familienleben. Nebst vieler anderer Coaching-Themen, die wir zusammen bearbeiten, nehmen selbst ihre Kinder die Leichtigkeit und neu gewonnene Lebensfreude ihrer Mama wahr und genau das ist wohl das grösste Geschenk, was sie sich und ihrem Umfeld machen konnte.

«Du kannst das auch! Trau dich dein Leben so zu leben, wie du es dir wahrhaftig wünschst.»

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